Leinpresskuchen
Leinpresskuchen

Was sind Ballaststoffe?

Unter Ballaststoffen versteht man Kohlenhydrate, die im Magen des Menschen weder verdaut noch sonst irgendwie aufgenommen werden. Ballaststoffe stammen großteils auf Pflanzen und sind wasserlöslich (zum Beispiel Pektin) oder wasserunlöslich (zum Beispiel Cellulose). Wir brauchen  diesen „Ballast“ für eine gesunde Darmflora und die regelmäßige Ausscheidung von Giftstoffen und zwar etwa 30 g pro Tag.

Was passiert mit Ballaststoffen im Darm?

Ballaststoffe haben ein enormes Wasserbindevermögen. Das bedeutet, sie quellen in Gegenwart von Flüssigkeiten und halten diese im Magen und Darm fest. Dadurch vergrößert sich das Volumen des Speisebreis, was für eine gute Sättigung und regelmäßige Verdauung wichtig ist. In diesem Zusammenhang ist das Trinken von 1,5 bis 2 l Wasser oder Tee wichtig, damit die Ballaststoffe quellen können.

Wirkung von Ballaststoffen

Wer regelmäßig Ballaststoffe zu sich nimmt und dabei genug trinkt, hat meist keine Probleme mit dem Gang zur Toilette. Darüber hinaus machen Ballaststoffe satt, denn sie passieren den Darm eher langsam. Dadurch schwankt auch der Blutzuckerspiegel weniger stark. Man hat weniger Hunger, isst weniger und bleibt schlank. Die Bauchspeicheldrüse wird geschont.

Leinsamenmehl: ein besonderer Ballaststoff

Ballaststoffe sind in Vollkornprodukten enthalten, aber auch in Obst und Gemüse. Besonders ballaststoffreich sind Kleie und Produkte aus entölten Saaten, beispielsweise Leinkuchen- oder auch Leinsamenmehl. Leinmehl ist gemahlener Leinpresskuchen. Dieser bleibt bei der Leinölpressung zurück. Leinmehl enthält noch etwa 10-12% Rest-Öl und sonst alle Stoffe, die auch in den Leinsamen vorhanden waren. Leinsamenmehl ist frei von Gluten und hat je nach Entölungsgrad und Sorte circa  30-35 % Proteine, 40% Ballaststoffe, 1-5% verwertbare Kohlenhydrate und Restfeuchte. Daneben finden sich Spurenelemente wie Selen und Pflanzenhormone (Lignane). Diese haben eine ausgleichende Wirkung auf den weiblichen Stoffwechsel und sollen bei Wechseljahresbeschwerden helfen.

Leinmehl wird aus Leinpresskuchen gewonnen

Unser Leinkuchenmehl ist ein Nebenprodukt der Leinölpressung. Der Presskuchen, meist in Form von Brocken oder auch Stangen (siehe Bild), wird gesiebt und von den groben Bestandteilen getrennt. Das so erhaltenen „Mehl“ ist nicht staubfein, jedoch fein genug, um es zu verbacken. Leinmehl enthält kaum noch Leinöl, ist von Natur aus sehr trocken und hält mindestens ein Jahr. Presskuchen wird gerne als eiweißreiches Zusatzfutter für Tiere verwendet. Es eignet sich für zum Beispiel für Pferde, Schweine oder Nager. Leinpresskuchen ist jedoch ebenso für die menschliche Ernährung geeignet.



 

Verwendung von Leinsamenmehl

Man kann Leinsamenmehl über das tägliche Müsli geben, ihn in Wasser gerührt trinken oder so wie Leinsamen beim Brot backen einsetzten (10 – 20 % Anteil, plus ausreichend Wasser). Oder backen Sie glutenfreie Brötchen mit sehr wenigen Kohlehydraten aus Leinmehl, Flohsamen, Nüssen und Eier. Hier finden Sie ein Rezept.

GEGENANZEIGEN:

Menschen, die unter Stenosen (Verengungen im Verdauungstrakt) oder Schluckbeschwerden leiden, sollten auf keinen Fall Leinmehl, Leinsamen oder Leinsamenschrot einnehmen. Es besteht die Gefahr von Verstopfung oder gar Darmverschluss. Lassen Sie Leinmehl also vor dem Verzehr immer in ausreichend Flüssigkeit quellen und trinken Sie Wasser nach.

Ballaststoffe in Leinmehl
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