Kartoffeln mit Leinöl und Quark

Leinöl Rezepte Titel

Das Leinöl gesund ist, hat sich außerhalb von Berlin und Umgebung herumgesprochen. Hier erfahren Sie wie man Leinsamenöl lagert, dosiert und was man damit zubereiten kann.

 Leinöl gesund

Der gesundheitliche Nutzen von Leinöl ist im hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren begründet. Diese kommen in keinem anderen Nahrungsmittel in einer solch hohen Konzentration vor. Leinöl besteht zu 10-22% aus Ölsäure, zu 12-18% aus Linolsäure und zu 56 – 71% aus Linolensäure. Letzte ist dreifach ungesättigt und macht das Besondere an Leinöl aus. Wer täglich ein bis zwei Teelöffel möglichst frisches Leinsamenöl zu sich nimmt, tut der Gesundheit zweifelsohne etwas Gutes. Die im Leinöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren braucht der menschliche Körper essentiell,, so wie Vitamine,  und kann sie nur aus wenigen  Nahrungsmittel gewinnen. Sie kommen noch in Thunfisch, Hering, Makrele und Sardinen, Avocados, Nüssen und anderen Ölen, zum Beispiel Nussölen, vor. Mit bis zu 65% ist ihr Anteil in Leinöl allerdings am höchsten.  Auch geschrotete Leinsamen sind eine gute Quelle für die gesunden Fette. Man spricht ihnen eine entzündungshemmende Wirkung zu. Omega-3-Fettsäuren sollen sich  günstig auf die Blutfettwerte  und den Blutzuckerspiegel auswirken.

Geschmack von Leinsamenöl

Wer nie ganz frisch gepresstes Leinsamenöl gekostet hat und statt dessen Leinöl aus dem Supermarkt probiert, wird häufig abgeschreckt sein. Das empfindliche Öl entwickelt nach dem Pressen mit der Zeit einen bitteren Beigeschmack, der nicht jedem mundet. Am besten man kauft Leinsamenöl auf dem Wochenmarkt ein, wo es mit einer mobilen Ölpresse frisch gepresst wurde. Diese finden sich zumindest im Raum Berlin/Brandenburg immer häufiger. Kaufen sie lieber kleine Mengen und und achten Sie auf kühle Lagerung. Frisches Leinöl schmeckt nicht bitter, sondern würzig und nussig. Es riecht nach Heu und nach frischem Brot, kann aber auch manchmal eine fischige Note haben.  Es ist von gelber bis goldgelber Farbe. Ungefiltertes Leinöl enthält kleine Schwebteile vom Leinpresskuchen. Dieser setzt sich als Bodensatz am Grund der Flasche ab. Man kann ihn bedenkenlos mit verzehren. Er schmeckt so wie das Öl nussig.

Lagerung von Leinsamenöl

Nach dem Pressen hält sich das Öl etwa 10 bis 12 Wochen. Man kann es auch danach noch ohne Gefahr für die Gesundheit verzehren. Öle werden nicht „schlecht“ im Sinne von „schimmlig“ oder bakteriell verseucht, denn sie enthalten kein Wasser. Dennoch zersetzten Öle sich mit der Zeit durch die Einwirkung von Licht, Wärme und Sauerstoffund können dann ranzig werden. Das geht beim Leinsamenöl relativ schnell. Man kann die Oxidation verlangsamen, wenn man das Öl kühlt bzw. tiefkühlt. Der Gefrierpunkt von Leinöl liegt bei  Minus 16 Grad Celsius. Darüber wird das Öl bloß dickflüssig, aber nicht fest. Leinsamenöl sollte also immer, auch in der verschlossenen Flasche, gekühlt werden. Durch Tiefkühlen lässt sich die Haltbarkeit von Leinöl deutlich verlängern. Man kann es dann etwa 10 Wochen länger verzehren.

Rezepte mit Leinöl

Leinöl mit Quark ist wohl die bekannteste Verwendung von Leinsamenöl in der Küche. Man kocht Pellkartoffel, bereitet einen salzigen Quark zu (gerne auch mit Kräutern). Man richtet einige Kartoffel und etwas Quark auf einem Teller an und gießt üppig Leinsamenöl  darüber. Pro Person benötigt man bei diesem Rezept etwa vier Esslöffel Öl. Wer den Geschmack von Leinöl nicht mag, auch den von frisch gepresstem Öl, der rührt es in den Quark hinein und würzt kräftig mit Pfeffer, Lauch und Salz. Der typische Leinölgeschmack fällt dann weniger auf.

Kartoffeln mit Leinöl und Quark
Kartoffeln mit Leinöl und Quark

Leinöl mit gedünstetem Gemüse

Leinsamenöl sollte kalt verwenden werden, um die Fettsäuren zu erhalten, obwohl man auch damit braten kann, doch davon später. Das Öl schmeckt gut zu Spargel, der auch zusammen mit Kartoffeln gegessen wird. Geben Sie einfach etwas Leinsamenöl über gedünstetes Gemüse, beispielsweise über Möhren, grüne Bohnen oder Zucchini. Auch über Backofengemüse geträufelt mundet Leinöl sehr lecker.

Leinöl passt gut über gedünstetes Gemüse
Leinöl passt gut über gedünstetes Gemüse

Leinsamenöl im Salat

Wenn das Öl frisch ist, passt es gut in jede Art von Salat, egal ob zu Tomatensalat oder zu grünem Salat. Frühstücken Sie doch mal Griechisch mit Schafkäse, Gurken, Tomaten und Leinöl! Im Grunde kann man Leinöl so wie Olivenöl an jede Art von Salat geben, wenn man den Geschmack des Öles mag.

Salat und Leinöl
Auch im Salat schmeckt frisches Leinöl gut
Wildkräutersalat mit Leinöl
Wildkräutersalat mit Leinöl

Leinöl zum Frühstück

Wer täglich Leinsamenöl zu sich nehmen möchte, jedoch den Geschmack nicht mag, der kann das Öl im Müsli unterbringen. Dort geht es geschmacklich in den anderen Zutaten unter und „stört“ nicht. Dasselbe gilt für Smoothies, Quarkspeisen mit Obst und Milchshakes. In einem klassischen Haferbrei aus gekochtem Getreide und Wasser mit etwas Zimt macht sich Leinöl sehr gut. Selbst Obstsalat kann mit Leinsamenöl kombiniert werden. Eine weiter Möglichkeit: Essen sie das gesunde Öl einfach pur!

Haferbrei mit Leinöl und Obst ist sehr gesund
Haferbrei mit Leinöl und Obst ist sehr gesund
Grießbrei mit Brombeeren und Leinöl
Grießbrei mit Brombeeren und Leinöl. Hmmm… lecker!
Schokoladen Quarkcreme mit Chrunchy Müsli und etwas Leinöl
Schokoladen Quarkcreme mit Chrunchy Müsli und etwas Leinöl
Low Carb Pancakes mit Beeren und Leinöl
Low Carb Pancakes mit Beeren und Leinöl

Rezept: Quarkspeise mit Leinöl

Quark ist eiweißreich und kalorienarm. Er enthält wenig Fett und kaum Kohlenhydrate. Darüber hinaus sättigt er gut. Zusammen mit Leinöl wir der Blutzuckerspiegel kaum erhöht. Man kann Leinöl mit Quark auch zum Frühstück oder zum Mittagessen verspeisen. Dazu reichen 200 g Magerquark, die man mit etwas Leinöl vermischt. Nach Geschmack kann man das Ganze mit einer Handvoll Beeren süßen oder eine zerdrückte Banane dazu essen. Auch Nüsse und Haferflocken sind als Ergänzung möglich. Ich mische mir unter die Speise immer auch etwas heißes Wasser, da mir kalter Quark am Morgen auf den Magen schlägt. Alternativ kann man den Quark auch über nacht draußen stehen lassen, dann wärmt er sich von alleine auf Zimmertemperatur auf.

Leinöl Fruchtquark Rezept

Zutaten:

3 Esslöffel Bio Leinöl

15 g Magerquark

3 Esslöffel heißes Wasser

80 g Himbeeren

zwei Esslöffel Haferflocken

Zubereitung:

 Man vermische den Magerquark mit dem heißen Wasser und füge dann das Leinöl hinzu. Das Ganze vorsichtig verrühren. Anschließend die gewaschenen Himbeeren unterheben und die Haferflocken über die Speise streuen. Fertig!

Leinöl Quarkspeise pikant

Kurkuma enthält den Wirkstoff Kurcumin, dem viele Heilwirkungen nachgesagt werden. So soll der Stoff aus der gelben Wurzel entzündungshemmend und antioxidativ wirken. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Gelbwurz schon lange als Medizin eingesetzt. Die Verfügbarkeit von Curcumin wird durch gleichzeitige Gabe von Piperidin, ein Wirkstoff des Pfeffers, deutlich gesteigert. Man sollte also zu Kurkuma immer auch Pfeffer verzehren, damit man den größt möglichen Nutzen aus der Pflanze ziehen kann. Im Übrigen ist Kurkumin fettlöslich. Deshalb ist der gleichzeitige Verzehr von Öl ratsam. 

Zutaten Quark Dip, pikant für 4 Personen:

500 g Magerquark

50 ml Bio Leinöl

2 Teelöffel Kurkuma

1/2 Teelöffel Pfeffer gemahlen

ein geraspelten Apfel

eine Banane

Saft einer Zitrone

Salz

Weitere Zutaten: Stangensellerie und Karotten

Zubereitung:

Der Magerquark wird mit dem Leinöl verrührt. Man raspelt den Apfel fein und zerdrückt die Banane mithilfe einer Gabel auf einem Bettchen. Das Obst wird nun in den Quark eingeführt und mit denGewürzen, Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Das Gemüse waschen, putzen und in mundgerechte Stangen zerschneiden. Zum Essen tunkt man die Gemüsestangen in den Dip hinein.  

Leinöl mit Zucker

Hier kommt noch ein Rezept, das man so heute wohl nicht mehr empfehlen kann. Die Generation der über 70ig Jährigen kennt es aber noch aus der Kindheit. Vor allem bei der Landbevölkerung war das folgende Gericht beliebt. Man gab reichlich Leinöl auf einen Teller und tauchte ein aufgeschnittenes Brötchen hinein, sodass es sich an der Oberseite vollsaugen konnte. Anschließend stippte man es in reichlich Zucker. Das soll himmlisch geschmeckt haben, ein bißchen wie Streuselkuchen. Damals hatte fast jeder bäuerliche Haushalt ein  Feld mit Lein hinterm Haus. Man brachte das Saatgut zur örtlichen Ölmühle und holte das Öl in großen Kannen wieder ab. Es wurde dann  im Keller gelagert und nach und nach verbraucht. Man kann sich vorstellen, dass dieses Öl mit der Zeit recht bitter schmeckte. Um es dennoch genießen zu können, auch für die Kinder, versetzte man es eben mit Zucker. Der süße Geschmack hat wahrscheinlich das Bittere übertönt. Dennoch: so viel Zucker ist nicht empfehlenswert, also lieber nicht nachmachen!

Mit Leinsamenöl braten?

Jemand empfahl mir einmal Kartoffelpuffer mit Leinöl zu braten. Ich habe es ausprobiert und festgestellt, dass die Puffer tatsächlich sehr knusprig werden. Allerdings raucht das Öl beim Braten stark, das bedeutet es zersetzt sich. Dabei entstehen undefinierte  Spaltprodukte, womöglich Transfettsäuren, was sicher nicht gesund ist! Also: Finger weg davon. Leinöl ist kein geeignetes Bratfett und sollte nur kalt genossen werden. Man kann es alternativ kalt über einen fast jede beliebe Speise träufeln, auch über einen Gratin (siehe Bild).

Ein Auflauf lässt sich gut mit Leinöl anreichern, nach dem Backen!
Ein Auflauf lässt sich gut mit Leinöl anreichern, nach dem Backen!

Leinöl für die Holzpflege

Wenn Leinöl für den Verzehr nicht mehr geeignet ist, muss man es nicht wegwerfen, sondern kann es noch für die Pflege von Gartenmöbel aus Holz verwenden. Das geht natürlich nur bei unbehandelten Möbeln, also solchen die nicht lackiert sind. Leinöl wird schon seit Urzeiten für die Holzpflege benutzt. Käufliche Leinölfirnis aus dem Baumarkt enthält gekochtes Leinöl, dem weitere Stoffe zugesetzt wurden, welche den Trocknungsprozess beschleunigen. Doch auch schlichtes ungekochtes Leinöl trocknet irgendwann, man darf es bloß nicht zu üppig auftragen und sollte es mit einem Lappen einreiben.

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